Versuche zur Pflege von Rasengleisen

Hauptursachen für unsachgemäße Pflege sind:

  • Einsparungen bei Pflegemaßnahmen, i.d.R. aus betriebswirtschaftlichen Zwängen
  • Fehlende Kenntnis/Erfahrungen zum erforderlichen Umfang der Pflegemaßnahmen für die Erhaltung der Zielvegetation sowie
  • Fehlende Kenntnis über die gärtnerischen Anforderungen des Begrünungssystems und den Zusammenhang zwischen Pflegemaßnahme und Erhaltung eines vitalen Bestandes

Die Folgen ausbleibender Pflege sind:

  • Sukzession (Veränderung des Bestandes), wie Zurückgehen der Zielvegetation und wachsende Beikrautbelastung
  • Dadurch entsteht ein verändertes Erscheinungsbild, wie z. B. lückiger Bestand / Ausdünnen der Grasnarbe, büschelartige Erscheinung durch Horstgräser bis hin zum Vegetationsausfall
Beikraut im Gleis
Beikraut im Gleis
Beikraut im Gleis

Die zunehmende Beikrautbelastung als Folge ausbleibender / nicht fachgerechter Pflege erfordert einen erhöhten Pflegeaufwand für die Wiederherstellung der Zielvegetation. (Fotos IASP)


 

Forschungsschwerpunkte waren daher:

  • Anwendung verschiedener Pflegemaßnahmen in 3 Abschnitten eines Berliner Grüngleises (intensive Pflege, optimale Pflege, normale Pflege);
    Entwicklung neuer Pflegetechnik für das Gleis durch den Netzwerkpartner NIRA: Striegelanbaugerät zur Lockerung des Rasenfilzes bzw. Mulches im Rasen mit nachfolgendem Absaugen des Filzes
  • Variation der Mähhäufigkeit, der Düngeintensität, der Schnitttiefe beim Mähen; Versuche zum Striegeln und Vertikutieren;
  • Anpassung der Pflegemaßnahmen an den biologischen Prozess der Gräserentwicklung
  • Dokumentation der Rasenentwicklung über einen Zeitraum von 2 Vegetationsperioden
  • Vergleich der Lebenszykluskosten der 3 Varianten und Ableitung einer optimalen und wirtschaftlich vertretbaren Pflege

Vorläufige Ergebnisse:

  • Eine höhere Pflegehäufigkeit förderte zeitweise die Narbendichte des Rasens.
  • In den zwei Versuchsjahren kam es zu mehreren längeren Trockenperioden. Aufgrund der begrenzten Höhe des Begrünungssystems in den Testgleisen hatte die temporär geringe natürliche Wasserversorgung einen größeren Einfluss auf die Pflanzenentwicklung als die Pflegeintensität.